Psychotherapie

 

Wann ist psychologische oder psychotherapeutische Hilfe sinnvoll?

Die Gründe, eine psychologische oder psychotherapeutische Behandlung in Anspruch zu nehmen sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von persönlicher Unzufriedenheit bzw. dem Wunsch, seine Persönlichkeit entfalten zu wollen bis hin zu seelischen Leiden und/oder körperlichen Beschwerden wie Depressionen, Angsterkrankungen, Bluthochdruck, chronische Schmerzen, Schlafstörungen uvm. 

 

Vielen Menschen erscheint der Schritt, psychologische Hilfe bei der Lösung von persönlichen Problemen aufzusuchen sehr schwer, da es oft fälschlicherweise mit persönlichem Versagen gleichgesetzt wird. Doch eröffnet dieser Weg meist persönliche Entwicklung, Gesundung und Lebensqualität.

 

PsychologIn, PsychotherapeutIn, PsychiaterIn: Wo bitte ist der Unterschied?

Den meisten Menschen fällt die Unterscheidung dieser Berufsgruppen schwer, da sich alle mit der Prävention und Behandlung psychischer Leiden beschäftigen. Unterschiede zwischen den Berufsbezeichnungen finden sich im Ausbildungsweg und den Techniken, welche in der Behandlung von seelischen Beschwerden angewendet werden.

 

PsychotherapeutIn

Diese Berufsbezeichnung darf in Österreich nur dann geführt werden, wenn man eine vom BMG anerkannte Ausbildung in einer Psychotherapiemethode und eine gewisse Anzahl von Praxisstunden absolviert hat. Die Ausbildung dauert mehrere Jahre.

 

Facharzt/-Ärtzin für Psychiatrie

Ein/e PsychiaterIn hat ein Medizinstudium und eine mehrjährige fachspezifische Ausbildung absolviert. Dies ist die einzige Berufsgruppe, die eine medikamentöse Behandlung durchführen darf.

 

KlinischeR- und GesundheitspsychologIn

Diese haben nach einem Universitätsstudium der Psychologie eine theoretische und praktische Fachausbildung nach den Kriterien des BMG abgeschlossen, die sie zur Diagnostik und Behandlung von seelischen Störungen berechtigt.

 

Formen und Wirkung professionell therapeutischer Behandlung

Die Frage, welche Therapieform für welche Person und Situation geeignet ist, kann nicht pauschalisiert beantwortet werden. Die Wirkung einer Therapie ist vielmehr von der persönlichen Motivation und Neigung des/der Betroffenen und einer vertrauensvollen Beziehung zwischen TherapeutIn und Patient bzw. Patientin abhängig. Im Folgenden werden die gängigsten Therapieformen kurz dargestellt:

 

Analytische Psychotherapie

Die Psychoanalyse geht davon aus, dass die Ursachen seelischer Störungen in Konflikten der Kindheit zu finden sind. Ziel der analytischen Therapie ist es, solche Erfahrungen ans Licht zu bringen.

 

Kognitive Verhaltenstherapie

Die Auffassung der Verhaltenspsychologie ist es, dass problematisches Verhalten im Lauf des Lebens erlernt wird und demzufolge auch wieder verlernt werden kann. Verhaltensorientierte Therapien arbeiten mit unterschiedlichen Methoden mit dem Ziel, die Selbstmanagementfähigkeiten einer Person zu fördern.

 

Gesprächstherapie

Bei der Gesprächstherapie steht an Stelle des Problems die Erweiterung und Vervollständigung des persönlichen Erlebens und Handelns in den Mittelpunkt. Eine Gesprächstherapie verfolgt das Ziel, eine Person dabei zu unterstützen, sein/ihr Problem auf individuellem Weg selbst lösen zu können.

 

Gestalttherapie

In der Gestaltpsychotherapie ist das gegenwärtige Verhalten und die damit verbundenen Gefühle Gegenstand der Therapie, um der Person dabei zu helfen, seine/ihre Gefühle als Leitlinie für die eigene Lebensqualität verstehen zu lernen.

 

Systemische Psychotherapie

Bei dieser Therapieform werden psychische Probleme als Ausdruck von einem dysfunktionalem Lebensumfeld gesehen. Therapeutische Interventionen zielen darauf ab, wenig hilfreiche Verhaltensmuster deutlich werden zu lassen, Ressourcen zu aktivieren und Handlungsmöglichkeiten der Beteiligten zu erweitern.

 

Gruppentherapie und Gesprächsgruppen

In der Gruppentherapie wird davon ausgegangen, dass die Gruppe die Gesellschaft repräsentiert. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen können in der Gruppe Sichtweisen von sich selbst und anderen reflektieren. Neue Verhaltensweisen können ausprobiert werden, mit dem Ziel, diese im Alltag umzusetzen, um eine bessere Lebensqualität zu erlangen.

 

Weiterführende Informationen

 

BMG Infobroschüre: Psychotherapie: Wenn die Seele Hilfe braucht.

 

PsychotherapeutInnensuche:

www.psyonline.at

 

Steirischer Landesverband für Psychotherapie

https://www.stlp.at

 

 

 

Finanzierung einer Psychotherapie

 

Die Finanzierung der Psychotherapie ist eine Kassenleistung. Allerdings gibt es extrem wenige Kassenplätze, sodass es realistisch ist, dass Psychotherapie im privat finanzierten Rahmen stattfinden muss. Für privat finanzierte Psychotherapien müssen Sie mit einem Stundensatz von zwischen € 80,- und € 110,- rechnen, wobei von der ÖGK € 33,70, von der BVAEB ca. € 46,60,- refundiert werden. Für diese Psychotherapien wird Ihnen in der Ordination eine Überweisung ausgestellt.

Die wenigen finanzierten Kassenplätze finden Sie unten:

 

Wo finde ich Psychotherapie auf Krankenkassenkosten?

 

Netzwerk Psychotherapie Steiermark

Glockenspielplatz 6/1, 8010 Graz,

Telefon: 03132/ 32 28, Fax: 03132/ 21 031

www.psychotherapie-steiermark.net,

Es wird empfohlen, 2x täglich auf diese Seite zu schauen.

 

VAPP - Verein 

Verein für ambulante psychologische Psychotherapie

Martinhofstraße 76, 8054 Graz, Tel: +43 676/ 73 73 262

Di und Do 11.00 – 14.00 Uhr (sonst Mailbox)

www.vapp.at, Email: service@vapp.at

 

Für fremdsprachige Patienten und Patientinnen:
Verein Zebra – Interkulturelles Beratungs-Therapiezentrum
Granatengasse 4/III, 8020 Graz, Telefon: 0316/ 83 56 30 – 0

www.zebra.or.at

  

Für Studierende:

Psychologische Beratungsstelle für Studierende

Dreihackengasse 1, 8020 Graz, Telefon: 0316/ 81 47 48

www.studierendenberatung.at/standorte/graz.html